Die Hydrotherapie findet seit Anfang der 1990-er Jahre ihren Einsatz im tiertherapeutischen Bereich. Was seinen Ursprung im Training von Sportpferden hat, findet zunehmend Einsatz in der physiotherapeutischen Behandlung von Kleintieren. (Siehe hierzu: „Laufbandtraining und Hydrotherapie“ von Cecile-Simone Alexander)
Das Unterwasserlaufband bietet die Möglichkeit, unter Nutzung des hydrostatischen Drucks, gelenkentlastend ein physiologisches Gangbild zu trainieren, welches in Folge von Schonhaltungen und Fehlbelastungen häufig abhanden gekommen ist.
Durch stufenlose Anpassung von Wasserhöhe und Geschwindigkeit wird die Trainingseinheit ihres Hundes individuell gestaltet. Neben Steigerung der Ausdauer wird die Koordination verbessert und der Muskelaufbau unterstützt. Patienten mit neurologischen Erkrankungen wird es ermöglicht, die Bewegungsmuster eines physiologischen Gangbildes erneut zu erlernen. Zudem profitieren insbesondere geriatrische Patienten beispielsweise mit Arthrosen von dem gelenkschonenden Training.
Das Training im Unterwasserlaufband ist sinnvoll bei:
- Geriatrischen Patienten
- Patienten mit neurologischen Erkrankungen
- Postoperativen Behandlungen zur Herstellung eines physiologischen Gangbildes
- Behandlung von Schonhaltungen und Fehlbelastungen
- Ausdauertraining
- Unterstützend beim Muskelerhalt und -aufbau
Das Training im Unterwasserlaufband findet immer ergänzend im Rahmen einer physiotherapeutischen Einheit statt und sollte im Vorfeld mit der/dem behandelnden Tierärztin/Tierarzt abgestimmt werden.
Wie läuft eine Trainingseinheit im Unterwasserlaufband ab?
Über eine teilverglaste Klappe steigt der Hund in das Therapiebecken des Unterwasserlaufbands ein. Das Therapiebecken wird dann langsam geflutet und das Laufband angestellt. Von Termin zu Termin und in Abhängigkeit zur Tagesform wird die Zeit auf dem Laufband verlängert. Bitte beachten Sie, dass dies immer individuell vom jeweiligen Patienten abhängt. Da das Training auf dem Laufband immer sehr anstrengend ist, werden 20 Minuten im Regelfall nicht überschritten.
Das Training findet unter ständiger Beobachtung des Gangbildes statt. Da Ihr Hund gegen den natürlichen Auftrieb des Wassers anläuft, beansprucht er seine Muskeln so intensiver, als er es auf einem regulären Laufband könnte.
Vor allem für unter Arthrose leidende Hunde eignet sich das Unterwasserlaufband besonders gut, weil die schmerzenden Gelenke während des Laufens im Wasser entlastet werden.
Auch für sportlich geführte Hunde ist das Training auf dem Unterwasserlaufband eine gute Ergänzung im Trainingsalltag. Sprechen Sie mich dazu gern an.
Was ist für das Training auf dem Unterwasserlaufband zu beachten?
Was bringen Sie mit?
- ein bis zwei Handtücher
- besondere Leckerlies
- ggf. einen Bademantel für den Hund
Vor dem Training:
- Ihr Hund sollte 3 Stunden vorher keine große Mahlzeit gegessen haben
- Ihr Hund sollte sich im Vorfeld gelöst haben
- Ihr Hund sollte von groben Verunreinigung (Matsch, anheftende Blätter, etc) befreit worden sein.
Während des Trainings:
- Die/Der Besitzerin/Besitzer motiviert den Hund und steht am Kopf des Hundes, sodass dieser auf seine/n Besitzerin/Besitzer zuläuft
Nach dem Training:
- Nach dem Abtrocknen wird der Hund ins Auto gebracht.
- Nach dem Training im Unterwasserlaufband darf Ihr Hund sich ausruhen.
- Es sollten an diesem Tag keine anstrengenden Trainingseinheiten, Hundeschulbesuche oder Spaziergänge mehr durchgeführt werden.
Die Hunde müssen sich an das Unterwasserlaufband in der Regel erst mal gewöhnen. Nach spätestens drei Einheiten finden die meisten Hunde Gefallen am Laufband.